Chunking im Webdesign: Erfüllung der Nutzererwartungen durch reduzierten visuellen Lärm

Was Erwar­tungs­kon­for­mi­tät ist und war­um das The­ma wich­tig ist, hast Du hier sicher­lich schon gele­sen. Dort hat­ten wir fol­gen­des geschrieben: 

Chun­king ist ein Kon­zept, das die begrenz­te Anzahl von Infor­ma­ti­ons­ein­hei­ten beschreibt, die ein Nut­zer auf­neh­men und ver­ar­bei­ten kann. Es spielt eine wich­ti­ge Rol­le bei der Erfül­lung der Erwar­tungs­kon­for­mi­tät, da es dar­auf abzielt, dem Nut­zer eine mög­lichst hohe Hand­lungs­ebe­ne zu bieten. 

Was ist „Chunking” – Die Definition 

Der Begriff stammt aus der Kogni­ti­ons­psy­cho­lo­gie und bezieht sich auf die Fähig­keit des mensch­li­chen Gehirns, Infor­ma­tio­nen in sinn­vol­le Ein­hei­ten zu orga­ni­sie­ren und zu ver­ar­bei­ten. Es wird ange­nom­men, dass das mensch­li­che Arbeits­ge­dächt­nis in der Regel etwa sie­ben Infor­ma­ti­onschunks gleich­zei­tig auf­neh­men kann. Ein Chunk kann eine Zahl, ein Wort, eine Phra­se oder eine ande­re Grup­pe von Infor­ma­tio­nen sein. 

Um dies bes­ser zu ver­ste­hen, las­sen uns ein anschau­li­ches Bei­spiel neh­men: Stell dir vor, Du siehst eine Tele­fon­num­mer wie “1234567890″. Es ist schwie­rig, sich die­se lan­ge Zah­len­fol­ge zu mer­ken. Noch schlim­mer wird es bei IBAN-Dar­stel­lun­gen auf Rechnungen. 

Aber wenn Du sie in sinn­vol­le Ein­hei­ten auf­teilst, zum Bei­spiel “123 456 7890″, wird es viel ein­fa­cher, sie im Gedächt­nis zu behal­ten. Durch die Orga­ni­sa­ti­on der Infor­ma­tio­nen in sinn­vol­le Chunks kön­nen wir unser Arbeits­ge­dächt­nis effi­zi­en­ter nutzen. 

Übertragen wir dieses Konzept auf das Webdesign 

Je bes­ser wir Infor­ma­tio­nen auf einer Web­site in sinn­vol­len Ein­hei­ten orga­ni­sie­ren, des­to leich­ter kön­nen sie von den Nut­zern ver­ar­bei­tet und behal­ten wer­den. Das bedeu­tet, dass wir Inhal­te in sinn­vol­le Absät­ze, Über­schrif­ten, Lis­ten und ande­re gut struk­tu­rier­te Ele­men­te unter­tei­len soll­ten. Durch die Ver­wen­dung von sinn­vol­len Chunks wird das Ver­ständ­nis und die Auf­nah­me von Infor­ma­tio­nen erleichtert. 

Hier­bei soll­ten wir auch dar­auf ach­ten, wel­che Infor­ma­tio­nen wirk­lich not­wen­dig sind. Hat eine Infor­ma­ti­on kei­nen abso­lut not­wen­di­gen Mehr­wert, dann kann sie auch ent­fal­len. Kön­nen wir eine Infor­ma­ti­on viel­leicht schnel­ler und leich­ter trans­por­tie­ren, wenn wir ein ande­res Ele­ment dafür nut­zen? Bei­spiels­wei­se eine Lis­te statt eines Fließtextes? 

Ins­be­son­de­re dann, wenn eine Sei­te viel Inhalt umfasst, muss der Con­tent gut struk­tu­riert sein und dem Nut­zer visu­el­le Anker durch Head­lines oder Her­vor­he­bun­gen bieten. 

Chunking und die Handlungsebenen 

Ein wich­ti­ger Fak­tor für die Erwar­tungs­kon­for­mi­tät ist die Hand­lungs­ebe­ne der Nut­zer. Das Ziel ist es, dass die Nut­zer die Web­site mit gerin­gem kogni­ti­vem Auf­wand bedie­nen kön­nen. Wenn die Umge­bung ver­traut ist, benö­ti­gen sie weni­ger Auf­wand, um sich zu ori­en­tie­ren und die Navi­ga­ti­on oder das Design zu verstehen. 

Beim Auto­fah­ren ist es ähn­lich. Anfän­ger müs­sen sich auf jeden Schritt kon­zen­trie­ren, wäh­rend erfah­re­ne Fah­rer auto­ma­ti­siert han­deln. Erin­nerst Du Dich, wie for­dernd das Rauf- und Run­ter­schal­ten für Dich in der Fahr­schu­le war? Heu­te läuft es unter­be­wusst ab – Dei­ne Hand­lungs­ebe­ne ist eine andere. 

Das glei­che Kon­zept gilt im Web­de­sign. Eine ver­trau­te Bedie­nung ermög­licht den Nut­zern, sich auf den Inhalt zu kon­zen­trie­ren, wäh­rend kom­ple­xe Ele­men­te sie ver­lang­sa­men und frus­trie­ren kön­nen. Stell Dir einen Online­shop vor in dem das Logo oben rechts und der Waren­korb oben links ange­ord­net sind. Tech­nisch funk­tio­niert das natür­lich, aber vie­le Nut­zer sind es nicht gewohnt und müs­sen sich dann bewusst auf die Bedie­nung der Web­site (z.B. das Öff­nen des Waren­korbs) konzentrieren. 

Eine kla­re Gestal­tung, intui­ti­ve Navi­ga­ti­on und eine Reduk­ti­on auf die wesent­li­chen Ele­men­te ermög­li­chen den Nut­zern, auf einer höhe­ren Hand­lungs­ebe­ne zu agie­ren. Indem bekann­te Kon­ven­tio­nen ver­wen­det wer­den, kön­nen sie schnel­ler navi­gie­ren und sich auf den Inhalt Dei­ner Web­site fokussieren. 

Fazit: 

Indem wir die Prin­zi­pi­en des Chun­king, der Hand­lungs­ebe­ne und der Erwar­tungs­kon­for­mi­tät kom­bi­nie­ren, kön­nen wir eine opti­ma­le Benut­zer­er­fah­rung auf der Web­site eines Unter­neh­mens schaf­fen. Wenn wir die Erwar­tun­gen der Nut­zer erfül­len, ihnen eine kla­re und intui­ti­ve Benut­zer­ober­flä­che bie­ten und ihre kogni­ti­ve Belas­tung redu­zie­ren, ermög­li­chen wir ihnen einen effek­ti­ven und mühe­lo­sen Umgang mit der Web­site. Dies trägt dazu bei, das Ver­trau­en der Nut­zer zu gewin­nen, die Con­ver­si­on Rate zu stei­gern und letzt­end­lich den Erfolg des Unter­neh­mens online zu fördern. 

Wir laden Dich ein, auch die ande­ren Arti­kel unse­rer Serie zu lesen, um ein umfas­sen­des Ver­ständ­nis für die Bedeu­tung der Erwar­tungs­kon­for­mi­tät im Web­de­sign zu entwickeln: 

Du möchtest Dich mit Webdesign beschäftigen und benötigst Unterstützung?

Wir hel­fen Dir ger­ne! Lass uns gemein­sam Dein Web­de­sign auf das nächs­te Level bringen: